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5.7 Installation des Netscape Communicators

Der Netscape Communicator ist in Programm, mit dem man WWW-Seiten abrufen, aber auch E-Mails und News lesen und schreiben kann. Es bildet sozusagen die Verbindung auf der Client-Seite zu den Internet-Diensten.

Es gibt außer dem Communicator noch einige andere Programme, die ähnliche Funktionen bieten. Der Communicator bildet jedoch einen leicht zu installierenden und gut zu konfiguriernden Client, der auf die Bedürfnisse dieses Server abgestimmt ist. Der Internet Explorer von Microsoft macht in Verbindung mit dem Online-Interface verschiedene Fehler, so dass wir die Verwendung des Explorers nicht empfehlen können. Die letzte Entscheidung für oder gegen ein Programm liegt bei Ihnen. Vielleicht interessiert Sie auch Opera, ein einfacher und schlanker Browser, dessen Shareware-Fassung ebenfalls dem Server zum Testen beiliegt.

a) Voraussetzungen

Bevor Sie mit der Installation beginnen, sollten folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

Für den letzten Punkt sorgen Sie in Kapitel 5.1 bis 5.3 (oder 5.4 bei Mac's). Im Normalfall ist das Homeverzeichnis U: ; für diese Beschreibung und die Abbildungen liegt es auf H: , was bei mir historische Gründe hat. Welchen Buchstaben Sie als Homeverzeichnis verwenden, legen Sie in der "logon.bat" fest, die auf Arktur im Verzeichnis /etc/samba/scripts liegt. Bearbeiten Sie diese Datei bitte nur mit einem DOS-Editor, nicht mit Linux-Tools! Das Zeilenendezeichen unterscheidet sich in diesen Systemen grundlegend - und Linux-Dateien sind so unter DOS nicht richtig ausführbar.

b) Installation

Im Normalfall müssen Sie die folgende Installation auf jedem Client einzeln durchführen. Sie finden die verschiedenen Versionen des Netscape Communicators bereits vorinstalliert auf dem Server. Im Laufwerk P:, das in der Regel mit "pub" verbunden ist, liegt unter "software" das Verzeichnis "netscape", in dem die einzelnen Versionen liegen:

Netzwerkumgebung - Netscape
Abbildung 63: Netzwerkumgebung: Netscape

Suchen Sie also die entsprechende Version aus.  Für Windows 3.11 liegen zwei Versionen bereit: Netscape Navigator 3.01-deutsch (n16de31.exe) und Netscape 4.08-deutsch (cc16e408.exe). Wählen Sie eine geeignete Version aus: Wenn die Rechner wenig Speicher haben, greifen Sie lieber zur alten Version, sonst zur neuen. Die alte Version wird etwas anders konfiguriert, als hier angegeben. Vieles ist aber übertragbar. Die Datei cc16e408 ist bereits selbstinstallierend, vorausgesetzt es ist genug Speicher im TEMP-Pfad. Die Version 3.01 müssen Sie zuerst in einem Verzeichnis des jeweiligen Arbeitsplatzrechners oder des Servers entpacken und von dort mit "Setup.exe" die Installation starten.

Für Windows 95, 98 oder NT gehen Sie in das Verzeichnis win32 und nutzen dort die Datei "setup.exe" zur Installation.  Dabei folgen Sie einfach den Anleitungen und wählen "normal" installieren aus und müssen nur noch angeben, wo das Programm installiert werden soll und wo das Startsymbol zu finden sein wird.

Nach der Installation muss hier Windows neu gestartet werden.

c) Einrichten des Netscape Communikators

Sorgen Sie nun dafür, dass Sie ein Homeverzeichnis mit einem Laufwerksbuchstaben verbunden haben. Das wird über das Logon-Script in der Regel automatisch vorgenommen. Wenn Sie allerdings keine automatische Anmeldung vornehmen, nutzen Sie den Windows-Explorer und dort unter "Extras" den Punkt "Netzlaufwerk verbinden". Nun starten Sie zum ersten Mal den Netscape Communicator. Er fordert Sie auf, ein Profil zu erstellen. Das ist das erste und damit grundlegende (default) Profil. Wenn Sie keine weiteren Profile anlegen, wird dieses Profil nun stets benutzt. Netscape muss sich nun nur merken, dass sich dieses Profil im Homeverzeichnis unter "netscape" befindet. Dann findet es im Homeverzeichnis stets die Angaben des gerade angemeldeten Benutzers. Jeder Schüler hat also seine Einstellungen, die er ändern kann. Sie werden in einer Datei "prefs.js" gespeichert.


Abbildung 64: Anlegen des Benutzerprofils

An diese Stelle klicken Sie also auf <Weiter>. Der Server fragt nun nach Benutzername und E-Mail-Adresse. Geben Sie erst mal Ihre Daten ein:


Abbildung 65: Benutzername und Mailadresse eintragen

Damit versucht der Profilmanager nun eine Profilkennung zu erzeugen.


Abbildung 66: Profilname und Pfad angeben

An dieser Stelle ist es wichtig, dass Sie das Profilverzeichnis auf den Fileserver ins Homeverzeichnis legen. Dadurch wird erreicht, das die prefs.js immer aus dem Verzeichnis netscape daraus gelesen wird. Der Rest betrifft nun die Mail- und Newseinstellungen:


Abbildung 67: Maileinstellungen Teil 1 (SMTP-Server)


Abbildung 68: Maileinstellungen Teil 2 (POP3-Server)

Zuletzt noch die Newseinstellung auf Arktur legen:


Abbildung 69: Newsserver einstellen

Nun klicken Sie auf "Fertig stellen" und Netscape wird versuchen zu starten. Im Normalfall kommt nun aber eine Fehlermeldung, weil Arktur ja keinen offenen Zugang zum Internet hat. Und selbst wenn eine Verbindung aufgebaut ist - Netscape muss noch erfahren, dass er Arktur als Proxy nutzen muss.

Rufen Sie aus dem Menü "Bearbeiten" den letzten Eintrag "Einstellungen" auf. Hier öffnet sich ein Menüfeld, das in seiner Struktur der Registry ähnelt. Jetzt legen wir zuerst die Startseite fest:


Abbildung 70: Startseite festlegen

Damit wird also beim Start des Communicators zuerst die Homepage der Schule auf Arktur geladen. Nun zu den Proxy-Einstellungen:


Abbildung 71: Proxy-Einstellungen

Arktur besitzt eine Datei, die die automatische Proxy-Konfiguration übernehmen kann. Das ist diese netscape.pac, aus der sich Netscape die nötigen Informationen holt. Nun müssen wir die Cache-Einstellungen korrigieren:


Abbildung 72: Cache-Konfiguration

Hier sollten Sie den Festplatten-Cache sogar noch kleiner wählen, am besten sogar auf 0 setzen. Da Arktur selbst einen Proxy-Cache hat, ist der lokale Cache nicht notwendig. Auf jeden Fall sollte er nicht auf der lokalen Maschine liegen!

Nun kontrollieren wir noch die Maileinstellungen:


Abbildung 73: Nutzereinstellungen kontrollieren

(richtig, stimmt nicht ganz mit der Profilwahl überein). Jedenfalls können wir noch die Mail- und Newseinstellungen prüfen:


Abbildung 74: Maileinstellungen kontrollieren

Dann schließen wir die Konfiguration mit "OK" ab. Nun sollte Netscape die Startseite des Servers zeigen. In diesem Fall ist die Konfiguration erst mal fertig.

d) Übertragen der Einstellungen auf andere Benutzer

Jetzt müssen wir noch mal an die Konsole von Arktur. Melden Sie sich als root an. Starten Sie den Midnight Commander mit "mc". Nun suchen Sie sich das Homeverzeichnis des Nutzers, für den Sie gerade diese Einstellungen gemacht haben. Übertragen Sie alle Dateien im Verzeichnis "netscape" dieses Nutzers nach /etc/skel/netscape .


Abbildung 75: Kopieren der Netscape-Einstellungen mit mc

Da sich die Dateien von Version zu Version von Netscape geringfügig unterscheiden, konnte hier keine Vorinstallation gemacht werden. In /etc/skel liegt das sogenannte "Skeleton"-Verzeichnis, in dem die Dateien und Verzeichnisse liegen, die beim anlegen neuer Nutzer automatisch kopiert werden.

Nun löschen Sie aus /etc/skel/netscape die Datei "liprefs.js" wieder heraus. Diese Datei speichert die vorgenommenen Einstellungen aktuell zwischen. Diese entsteht bei jedem Start neu und muss entfallen, damit keine falschen Einstellungen übernommen werden.

Nun muss eine weitere Datei bearbeitet werden. Übertragen Sie die Datei "prefs.js" aus /etc/skel/netscape nach /etc/skel und benennen Sie diese gleichzeitig nach "prefs.js.sed" um ( F6 , verschieben nach "../prefs.js.sed "). Nun müssen Sie diese Datei bearbeiten. An allen Stellen, an denen die Nutzerkennung steht, muss diese gegen ":$USER" ersetzt werden. Dort wo der Realname steht, muss ":$USERNAME:" eingetragen werden. Einen Auszug der Prozedur enthält die folgende Abbildung:


Abbildung 76: Bearbeiten der prefs.js.sed

Damit sind die Vorarbeiten abgeschlossen. Für jeden Anwender, den Sie in Zukunft neu anlegen, erzeugt der Server nun automatisch eine Datei prefs.js mit den richtigen Nutzereinstellungen in dessen Homeverzeichnis. Für alle weiteren Rechner brauchen Sie nur noch die Lage des Netscape-Verzeichnisses auf dem Server angeben. Dann nutzt der Profil-Manager diese Einstellungen automatisch.

e) Roaming-Server

Wenn Sie in ihrem Netz verschiedene Plattformen haben, können Sie auch über diese Plattformen hinweg die Netscape-Einstellungen austauschen. Dazu bringt der Server einen sogenannten Roaming-Server mit. Hier wird von jedem Nutzer (Lehrer wie Schüler) das Unix-Passwort zur Authentifizierung herangezogen. Ein neuer Nutzer, der auf Arktur angelegt wird, kann jederzeit diesen Roaming-Server für sein Profil angeben. Das geschieht wiederum unter "Bearbeiten" und "Einstellungen":


Abbildung 77: Einstellungen für einen Roaming-Server

Wichtig ist, das hinter "www/roaming" entweder der konkrete Username steht oder die Angabe "$USER". Letztere Einstellung sorgt gleich dafür, das alle Nutzer diesen Roaming-Server nutzen. Mit dem nächsten Start des Communicators werden die vorgenommenen Einstellungen aktiv. Arktur legt das entsprechende Roaming-Verzeichnis automatisch an.

Als nachteilig erweist sich, dass jeder Nutzer damit ein weiteres Mal sein Passwort eingeben muss. Als Vorteil lässt sich angeben, das auf der lokalen Maschine kein Profil weiter existieren muss - eine Anmeldung als "gast" im Profilmanager reicht aus. Damit entfällt das Bearbeiten der "prefs.js.sed".


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© Reiner Klaproth, 14.11.99