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5.6 Windows 2000-Clients

Dieses Kapitel beschreibt, wie MS Windows 2000 für die Zusammenarbeit mit Arktur konfiguriert werden muss. Angenommen wird, dass bereits eine funktionierende Installation von Windows auf dem Rechner vorhanden ist, aber bisher noch keine Netzwerkfunktionen eingerichtet wurden. Sollte das für Ihr System nicht gelten, so können vermutlich einige Konfigurationsschritte übergangen werden, bzw. es sind geringfügig andere Einstellungen erforderlich. Die Beschreibung glidert sich in fünf Abschnitte:

  1. Einrichtung der Netzwerkkarte
  2. Installation und Einrichtung des TCP/IP-Protokolls
  3. Anbindung an Arktur als Datei- und Drucker-Server
  4. Testen der Netzwerk Grundfunktion
  5. Nutzung des Netzwerkes und Einrichtung weiterer Anwendungsprogramme

Diese Punkte müssen Sie nun der Reihe nach behandeln. Den letzten Punkt finden Sie ab Kapitel 5.7, alle vorherigen Teile in diesem. Es kann hier nur auf den Standard-Fall vollständig eingegangen werden. Dabei nehmen wir an, dass Sie ein neues Netzwerk einrichten und keine weiteren Server in diesem Netzwerkbereich betreiben.
Während der Installation sollten Sie die Windows-Installations-CD in der Nähe haben, weil Sie möglicherweise danach gefragt werden. Achten Sie darauf, dass die installierte Version mit dem Revisionsstand der bereitgehaltenen CD übereinstimmt.

5.6.1 Einrichten der Netzwerkkarte

In der Regel dürfte Ihre Netzwerkkarte bereits automatisch durch Windows 2000 erkannt worden sein. Sie sollten in diesem Fall die Einrichtung überprüfen, indem Sie die Anzeige der "Eigenschaften" des "Arbeitsplatz"-Symbols auf Ihrem Windows-Desktop aufrufen. Das ist möglich im Kontextmenü von "Arbeitsplatz". Sie können das Menü öffnen durch Verwenden der rechten Maustaste. Hier können Sie unter dem Menüpunkt "Hardware" den "Gerätemanager..." öffnen. In dessen hierarchischer Liste sollten unter dem Stichwort "Netzwerkadapter" die Informationen über Ihre Karte und den dazu installierten Treiber zu finden sein.


Abbildung 5.6-1: Gerätemanager öffnen

Ist das nicht der Fall, so müssen sie Ihren Netzwerkadapter erst -bei ausgeschaltetem Rechner- einbauen, und die bisherige Prozedur wiederholen, oder es ist so, dass Windows 2000 die Karte nicht selbsttätig finden konnte. Im zweiten Fall sollten Sie unter dem Menüpunkt "Hardware" statt des Geräte-Managers den "Hardware-Assistent..." bemühen, der Sie durch einen Konfigurationsdialog geleitet und Ihnen die Installation des passenden Treibers ermöglicht.


Abbildung 5.6-2: Hardwareassistent - Option wählen

Sie erhalten entweder durch den Assistenten einen Vorschlag zu gefundener hardware, oder Sie müssen in der Liste der angezeigten Geräte den Eintrag "Neues Gerät hinzufügen" wählen.


Abbildung 5.6-3: Hardwareassistent - neues Gerät

Dann müssen Sie genau wissen, welche Modellbezeichnung Ihre Ethernet-Karte hat und unter dem Listenpunkt "Netzwerkadapter" den richtigen Treiber auswählen. Ist dieser nicht aufgeführt, so bleibt ggf. noch die Möglichkeit, einen vom Hersteller mitgelieferten Treiber auf einem eigenen "Datenträger..." zu verwenden.


Abbildung 5.6-4: Hardwareassistent - Modell angeben

Vermutlich müssen Sie Im Zuge der Installation jetzt auch gleich Angaben zu den so genannten "Ressourcen" machen. Windows 2000 unterstützt Sie zwar bei der Einstellung durch Anzeige, ob der gewünschte Wert noch frei ist, welche Einstllung aber die richtige ist, dass müssen Sie anhand von Herstellerangaben selbst herausfinden und für die Karte festlegen.

5.6.2 Installation und Einrichtung des TCP/IP-Protokolls

Ist die Netzwerkkarte betriebsbereit, so können Sie nun im "Start"-Menü unter "Einstellungen" den Ordner mit den "Netzwerk- und DFÜ-Verbindungen" öffnen. Hier müssen Sie die "Eigenschaften" des Objektes "Lan-Verbindung" anzeigen lassen. Mit dem Objekt muss der gerade frisch eingerichtete oder der eben geprüfte Treiber für Ihre Netzkarte verbunden sein. Der Name des bezogenen Netzadapters wird im oberen Teil des Dialogfensters angezeigt.


Abbildung 5.6-5: Die Eigenschaften von "Lan-Verbindung"

Als nächstes müssen Sie für die Einrichtung weiterer Netzwerkkomponenten sorgen. Falls diese nicht bereits in der Liste der Komponenten auftauchen und demnach schon installiert sind, müssen Sie damit jetzt beginnen, indem Sie die Schaltfläche "Installieren..." betätigen, danach "Protokoll" auswählen und aus der angezeigten Liste "Internetprotokoll (TCP/IP)" nehmen.


Abbildung 5.6-6: Zunächst eine Protokoll-Komponente

Danach können Sie gleich die Einstellung zu dieser Komponente vornehmen. Sie wählen im Dialogfenster zu den "Eigenschaften von LAN-Verbindung" den nun vorhandenen Listeneintrag "Internetprotokoll (TCP/IP)" und lassen dessen "Eigenschaften" anzeigen. Betätigen Sie dazu die gleichnamige Schaltfläche. Sofern nicht vorher schonmal etwas anderes konfiguriert war, wird Ihnen vorgeschlagen: "IP-Adresse automatisch beziehen" und "DNS-Serveradresse automatisch beziehen". Das sollten Sie für ein einfaches Netzwerk, ohne weitere Server und ohne mehrere Teil-Segmente so lassen. Dann kann Ihr Rechner sich mit Hilfe des DHCP-Servers auf Arktur selbst konfigurieren und erhält automatisch alle nötigen Einstellungen zugewiesen.


Abbildung 5.6-7: TCP/IP -automatische Zuweisung (DHCP)

Es gibt natürlich manchmal Gründe, feste Einstellungen von Hand einzutragen. In dem Fall sollten Sie eine "IP-Adresse" eintragen, die Sie aus der vorbereiteten Tabelle entnehmen können. Die richtige Wahl der "Subnetzmaske" hängt von Ihrem Bedarf ab. In der Regel wird "255.255.255.0" der richtige Eintrag sein. Jetzt muss auch für "Bevorzugter DNS-Server" eine Eintragung gemacht werden. Sie sollten "192.168.0.1" für den name-server auf Arktur angeben. Weitere Einstellmöglichkeiten finden sich unter "Erweitert...". Sie sollten aber alle Standardeinstellungen unverändert lassen, solange Sie nicht besondere Gründe zur Veränderung haben und genau wissen, was Sie machen!


Abbildung 5.6-8: TCP/IP -Zuweisung von Hand

5.6.3 Anbindung an Arktur als Datei- und Drucker-Server

Sie müssen nun eine weitere Netzwerkkomponente Installieren, sofern diese nicht bereits in der Liste zu den "Eigenschaften von LAN-Verbindung" enthalten ist. Es geht um den "Client für Microsoft-Netzwerke". Ist dieser bereits angezeigt, so machen Sie gleich mit der Konfiguration weiter. Ist das nicht der Fall, so müssen sie die Komponente suchen über "Installieren...", und in dem aufgehenden Dialogfenster "Client" wählen. Danach entscheiden Sie sich für die eben genannte Netzwerkkomponente, in der Liste und betätigen "OK".


Abbildung 5.6-9: Lan-Verbindung -die nötigen Komponenten

Sie Brauchen für diese Komponente keine zusätzlichen Einstellungen zu machen und können das Dialogfenster "Eigenschaften von LAN-Verbindung" nun wieder schliessen, es sei denn, Sie wollen noch etwaige nicht benötigte Komponenten aus der Liste löschen (Auswählen und Schaltfläche "Deinstallieren" anklicken). Es kann auch sein, dass Sie zusätzliche Dienste Nutzen wollen und deshalb weitere Komponenten installieren sollten. Das hängt allerdings von Ihren Gegebenheiten ab und Sie müssen die Entscheidung ohne Vorschläge von uns treffen.

Vermutlich verlangt Windows 2000 nun nach einem Neustart des Rechners - Sie sollten dem erstmal Folge leisten. Nach dem erneuten Start müssen noch zwei Kleinigkeiten geändert werden.

Einmal müssen Sie festlegen, wie sich Ihr Rechner selbst im Netzwerk zu erkennen gibt. Öffnen Sie dazu erneut das Eigenschaften-Menü vom "Arbeitsplatz"-Symbol (auf dem Windows 'Desktop') und wählen Sie "Netzwerkidentifikation" aus. In dem Dialogfenster betätigen Sie den "Eigenschaften"-Knopf und geben einen selbst gewählten Namen als "Copmputername" ein. Der Übersichtlichkeit wegen sollten Sie sich wiederum an der Namenstabelle im Anhang orientieren. Sie müssen hier allerdings nur eine Angabe machen, wenn Sie wollen, dass der Arbeitsplatz-Rechner mit eigenen 'Resourcen' als Server im Netz aktiv ist. In dem Fall müssen durch Konfiguration an anderer Stelle allerdings geeignete Sachen bereitgestellt werden und es muss Die Netzwerkkomponente "Datei- und Druckerfreigabe für Microsoft-Netzwerke" ebenfalls installiert sein.


Abbildung 5.6-9b: Copmputer- und Arbeitsgruppenname festlegen

Wichtig ist die Eintragung von "WORKGROUP" als Name der gemeinsamen "Arbeitsgruppe". Nur damit kann sich Arktur als der passende Arbeitsgruppenserver auch zuständig fühlen und bei jedem Neustart eine SMB-Verbindung herstellen. Bevor Sie jetzt den Rechner neu starten sollten Sie gleich noch die nächste Einstellung erledigen.

Seit Windows 95b hat Microsoft eine verschlüsselte Anmeldung zur Verbindung mit einem SMB-Server (Datei- und Druckdienste) als Standard eingeführt. Diese soll mit Arktur aber nicht verwendet werden. Also müssen Sie den Ordner "Systemsteuerung", darin "Verwaltung" und darin das Objekt "Lokale Sicherheitsrichtline" öffnen. Darin wiederum ist eine strukturierte Liste enthalten, in der Sie unter "Lokale Richtlinien" und "Sicherheitsoptionen" das Element "Unverschlüsseltes Kennwort senden, um Verbindung mit SMB-Servern von Drittanbietern herzustellen" finden müssen.


Abbildung 5.6-10: Bearbeitung der Password-Einstellung

Mit der rechten Maustaste können Sie zu diesem das Kontextmenü öffnen um die "Sicherheitseinstellungen..." zu verändern. Wählen Sie bitte die Einstellung "Aktivieren". Schliessen Sie dann die Dialogbox, das Objekt "Lokale Sicherheitsrichtlinie" und das Fenster "Verwaltung" wieder. Zuletzt sollten Sie jetzt einen "Neustart" des Rechners veranlassen, damit alle Netzwerkfunktionen in Betrieb genommen werden können.

5.6.4 Testen der Netzwerk Grundfunktion

Wenn alles erfolgreich verlaufen ist, können Sie die TCP/IP-Konfiguration nun testen. Die erste Prüfung betrifft die Konfiguration selbst. Wählen Sie im "Start"-Menü den Punkt "Ausführen...", geben dann "cmd" und anschliessend "ipconfig" ein. Sie erhalten eine Statusausgabe, die z.B. über die aktuelle IP-Adresse und andere Netzwerk-Details Ihres Rechners informiert. Verschiedene Anzeigeoptionen werden aufgelistet, wenn Sie den Befehl als "ipconfig ?" abgewandelt eingeben.


Abbildung 5.6-11: Kontrolle der Netzwerkparameter

Der zweite Test betrifft die Verindung zum Server. Wählen Sie wiederum "Ausführen" aus dem Start-Menü. Geben Sie nun ein: "cmd" und danach den Befehl "ping 192.168.0.1".

C:\WINDOWS>ping 192.168.0.1
Pinging [192.168.0.1] with 32 bytes of data:
Reply from 192.168.0.1: bytes=32 time<10ms TTL=64
Reply from 192.168.0.1: bytes=32 time<10ms TTL=64
Reply from 192.168.0.1: bytes=32 time<10ms TTL=64

C:\WINDOWS> 

Dieses Ergebnis zeigt, dass eine IP-Verbindung besteht und Arktur antwortet. Nun wollen wir noch wissen, ob auch die Namensauflösung funktioniert. Also noch mal "Ausführen", diesmal aber "ping Arktur" eingeben. Das Ergebnis sieht im günstigsten Fall so aus:

C:\WINDOWS>ping Arktur
Pinging Arktur[192.168.0.1] with 32 bytes of data:
Reply from 192.168.0.1: bytes=32 time<10ms TTL=64
Reply from 192.168.0.1: bytes=32 time<10ms TTL=64
Reply from 192.168.0.1: bytes=32 time<10ms TTL=64

C:\WINDOWS> 

Sollten Ihre Testergebnisse anders aussehen, so ist die Netzwerk-Verkabelung, oder Ihre Konfiguration nicht in Ordnung! Prüfen Sie nochmal alles, oder lesen Sie die Hilfen zur Fehlersuche im Anhang. Weitere Informationen können Sie finden auf dem Server des Verlages unter www.heise.de/ct/schan

5.6.5 Nutzung des Netzwerkes und Einrichtung weiterer Anwendungsprogramme

Arktur stellt seinen Festplattenplatz und seine(n) angeschlossene(n) Drucker für die Arbeitsplatz-Nutzerinnen und -Nutzer zur Verfügung. Dazu muss aber eine Anmeldung auf dem Server erfolgen. Diese kann auch automatisch bei jedem Start von Windows 2000 neu erfolgen. Zumindest beim ersten Mal müssen Sie das von Hand machen und zudem eine Verknüpfung mit Laufwerksbuchstaben herstellen.


Abbildung 5.6-12: Persönliche Anmeldung

Sie finden auf dem Windows Desktop das Symbol "Netzwerkumgebung". Wenn Sie dieses öffnen, so werden Sie um die Angabe eines auf Arktur zugelassenen Benutzernamen gebeten. Nach der erfolgreichen Prüfung können Sie unter "Benachbarte Computer" und dann "Arktur" die durch Arktur angebotenen 'resource'-Objekte sehen:


Abbildung 5.6-13: verfügbare Netzangebote

"a" und "b" bieten Zugriff auf die Diskettenlaufwerke von Arktur, "cdrom" auf das CD-Laufwerk, "lp" auf den Drucker, "pub" auf öffentlich verfügbares Material. Das Objekt mit dem gerade verwendeten Anmeldenamen steht für das persönliche -nur für diesen (user-) Namen reservierte- 'home'-Verzeichnis, auf das andere nicht zugreifen dürfen. Das Verzeichnis "tmp" dagegen ist für alle erreichbar; es sollten hier nur Dateien abgelegt werden, die kurzfristig benötigt werden und später wieder gelöscht werden düfen.

In dem Ordner "netlogon" befindet sich eine Datei "logon.bat", die Sie nun öffnen sollten. Durch die Ausführung werden einige der beschriebenen Netzwerkangebote mit Laufwerksbuchstaben verknüpft, so dass sie auch für typische Windowsprogramme nutzbar sind. Wurde "logon.bat einmal ausgefürt, so merkt sich Windows 2000 die Einstellungen und führt die Verknüpfungen nach jeder Anmeldung dieses Benutzers, bzw. dieser Benutzerin aus.

Unter "Arbeitsplatz" (auf dem Windows Desktop) finden Sie jetzt auch die Auflistung der Angesprochenen (Netz-) Laufwerksbuchstaben.


Abbildung 5.6-14: verfügbare Laufwerksbuchstaben

Die Nutzung des durch Arktur zur Verfügung gestellten Druckers kann erst nach einem kleinen Umweg erfolgen. Der oder die Windows Administrator/in muss einen zu dem Drucker passenden, netzwerkfähigen Treiber unter Windows installieren. Öffnen Sie "Netzwerkumgebung", und darin "Benachbarte Computer", dann "Arktur", und zuletzt "lp". Dann startet ein Installations-Vorgang, bei dem Sie die erforderlichen Einstellungen und die Auswahl des Druckermodelles machen können.


Abbildung 5.6-15: Welcher Drucker steht bei Arktur?

Das Einrichten von Netscape wird im Abschnitt 5.7 - Installation des Netscape Communicators beschrieben. Wir raten zu dessen bevorzugter Verwendung, weil die Konfiguration von Sicherheitsregeln hier unabängig von anderen Anwendungsprogrammen und von Eingriffen der Betriebssystem-Assistenten möglich ist. Zudem lassen sich user-bezogene Daten, zum Beispiel persönliche e-mail, und indiv. Einstellungen gut in dem geschützten Stammverzeichnis (Laufwerk U:) abspeichern.

Wenn Sie den Internet-Explorer von Microsoft oder MS Outlook verwenden möchten, so finden Sie eine Konfigurationsanleitung in Abschnitt 5.8 - Einrichten von Internet Explorer und Outlook Express. Weitere Programme zur Nutzung von Netzwerkdiensten sind zu finden auf Arktur (Verzeichnis "pub"), oder auf der CD im Unterverzeichnis "Software".


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© Erwin Flohr, Red. c't, 20.07.2000